Verdi und Wagner speisen gemeinsam ODER Er hat mich nie geliebt

Verdi und Wagner speisen gemeinsam EAN 978 3-924343-42-2

Lieben Sie Verdi? Lieben Sie Wagner?

Ein Treffen zwischen Verdi und Wagner gefällig? Verdi trifft Wagner und umgekehrt: « Ist ein Traum, kann nicht wirklich sein! » Und doch ist diese unerhörte Begebenheit Wirklichkeit geworden! Eine Geschenkidee für Musik- und Bücherfreunde!

Begegnung beider Komponisten

Wie kam es nur zu solch einer Begegnung? Verdi und Wagner zusammen an einem Tisch! Beide Komponisten waren also befreundet? Und was waren während dieses gemeinsamen Mittagessens in Paris ihre Gesprächsthemen? Ihre Unterhaltung stellt eine mehrfache Ode an die Freundschaft, an die Liebe, an die Musik und an eine ideale Operninszenierung, die auf den Zuschauer genauso intensiv wirkt wie ein moderner Film. Wann spielt dieser Buffo-Roman?

Verdi-Roman der Oper von Werfel überarbeitet

Am 8. August 2017 hat Franz Werfel sein Verdi-Roman der Oper endlich überarbeiten können, und es heißt nun Le Dîner de Paris – ins Deutsche übersetzt als Verdi und Wagner speisen gemeinsam.  Wagners Gattin Cosima hatte dem Dichter nämlich untersagt, die Freundschaft beider Komponisten der Welt kundzutun. Nach ihrem Ableben 1930, darf Werfel also verraten, dass sich Verdi und Wagner sehr gut kannten und sich mehrmals trafen. Eine dieser pariser Begegnungen beschreibt Werfel hier. Daraus ist sogar ein Theaterstück entstanden, Dramma giocoso mit Titel, das bald ins Deutsche übersetzt werden soll.

Arien aus Rienzi, Macbeth und Wilhelm Tell

Liebe Leser, begeben Sie sich nunmehr nach Paris und besuchen Sie die Passage Jouffroy: Dort werden sie erleben, wie beide Opernstars am 17. Januar 1858 im Le Dîner de Paris genannten Speiselokal gemeinsam zu Mittag aßen und dabei Manches zu begießen hatten! Da in diesem Restaurant – während die Gäste speisten – auch kleine Aufführungen stattfanden oder Künstler zu kurzen Darbietungen auftraten, bezeichnete man es als Estaminet lyrique. Solche kurze Einlagen erlebt man in diesem Werk, z. B. « Allmächt´ger Vater, blick herab« , « Le sorelle vagabonde » oder « Sombre forêt, désert triste et sauvage« )

Golo Mann steht Franz Werfel bei

Für diesen « Buffo-Roman » hat Golo Mann Franz Werfel unter die Arme gegriffen: Eine authentische Fiktion also! Die französische Originalfassung trägt als Titel den Namen des damaligen Restaurants Le Dîner de Paris und das Werk wurde vom Urheber übersetzt. Der Zweittitel Er hat mich nie geliebt spielt auf ein Zitat aus Verdis Don Carlo an: « Sie hat mich nie geliebt« .

Eine geheim gehaltene Freundschaft

Die hiesige Geschichte hat einen possenhaften Charakter und enthält zahlreiche Anspielungen an das Opern- und Konzertrepertoire der Jahre 1810-58. Verdi und Wagner kennen sich also seit Jahren sehr gut und sind sich auch wirklich mehrmals begegnet, führen auch einen regen Briefwechsel: Hier erleben wir beide – inkognito – anlässlich eines gemeinsamen déjeuners. Übrigens befand sich das Speiselokal unweit von der Opéra Le Peletier, in der Passage Jouffroy. Heutzutage ist der Saal kein Restaurant mehr, und es heißt Le Salon des Miroirs.

Ein Prominentenkarussell

Woher hat der Autor seine Wissenschaft, wird man sich fragen dürfen? Lepalestel verdankt sie einem Dutzend apokrypher Briefe, die u. a. von Henri Fantin-Latour, Cosima und Siegfried Wagner, Arrigo Boito, Emanuele Muzio stammen. Dieser Korpus stellt eine Art Ouvertüre dar.

Das eigentliche Theaterstück“ hat zum Gegenstand die Unterhaltung beider Ikonen, wie man es im Falle Mozart und Salieri (Puschkin), Gauß und Humboldt (Kehlmann), oder Fouché und Talleyrand („le Souper“ von J.-Cl. Brisville) erleben kann. Am Tisch der beiden Komponisten ziehen zwei Dutzend prominenter Persönlichkeiten – darunter Turgenew, Andersen, Degas und der junge Tschaikowsky – vorbei, und es wird geplaudert. Zwei Überraschungen gibt es in dieser echt vermeintlichen / vermeintlich echten Begebenheit, jedenfalls haben anschließend Verdi und Wagner überhaupt nichts mehr Hieratisches an sich, und der Autor lässt endlich die langweilige Maske der Hagiographie fallen! 

Verdi und Wagner wie sie aus vertrauten Briefen endlich lebensecht erscheinen

Bis auf besagte Freundschaft hat der Autor NICHTS erfunden: Einzelheiten zur tatsächlichen Natur beider Herren sind nämlich aus zahlreichen Briefen zu entnehmen, die von ihren Bekannten bzw. Freunden, Verwandten stammen. Muzio, ein naher Freund Verdis, erwähnt sogar Briefe an ihn, die er – aus nicht expliziten Gründen – unbedingt vernichten musste, was er auch tat. Von Wagner sagten Nahestehende, er sei ein « Witzbold », Musiker, er sei ein Dilettant, und seine Vorliebe für Kalauer war notorisch (Verdi dagegen hasste diese französische Manie); Auch kletterte er liebend gern auf Bäume!

Bestellen kann man das Buch (20 €) EAN 978 3-924343-42-2 direkt über die Emailanschrift editionsdutroubadour@yahoo.fr

Hier ein kleiner Auszug als Kostprobe:

Die Deckenuhr des Restaurants ist stehen geblieben, und Wagner hat dem Kellner angeboten, sie wieder einzustellen. Verdi ist es peinlich. 

VERDI – Richard, du spinnst vollkommen!

WAGNER – Keine Bange, ich klettere mein Leben gern auf Bäume! Gleich siehst du´s, das Zeug zieh ich im Handumdrehen an!

Der Kellner kam in den mittleren Gang mit der Doppelleiter zurück, stellte sie unter die Deckenuhr und überreichte Wagner den Schlüssel zum Uhrwerk. Der Musiker krempelte seine Hose hoch und erklomm die Sprossen. Die anwesenden Gäste hörten zu essen auf, schauten zu ihm hoch, und manche unter ihnen betrachteten gierig seine prallen Waden. Beim Hochklettern führte er die lebhaften Bewegungen eines Turners aus, und man hörte, wie er vor sich hin Zitti, zitti, piano, piano, non facciamo confusione, per la scala del balcone presto andiamo via di qua sang. Ohne zu zögern, ging Verdi, der ziemlich beunruhigt war, hin und hielt ihm die Leiter fest. Als der Deutsche oben angelangt war, ließ er sich die genaue Uhrzeit geben, nämlich dreizehn Uhr dreißig, entledigte sich der Aufgabe und wandte sich mit Beinspielen und eines Zirkuskünstlers würdigen Posen dem ganzen Speisesaal zu:

WAGNER – Er hat mich nie geliebt, also weiß ich, was mir zu tun übrig bleibt!

(…)“